Gesundheit geht vor...
Wenn man sich unter Katzenhalter umhört, was das Entwurmen und Impfen betrifft, wird man vermutlich auf völlig unterschiedliche Meinungen treffen. Ähnlich verhält es sich auch unter Tierärzten, auch in Punkto Kastration. Es steht mir fern über Meinungen zu schreiben, denn letztendlich muss jeder für sich selber entscheiden welche Risiken er eingehen will, die immer von den Gegebenheiten abhängig sind. Geht etwas schief, so muss der Katzenhalter auch die Konsquenzen selber tragen.
Meine erwachsenen und reinen Indoor-Coonies stehen unter meiner besonderen Fürsorge und werden täglich kontrolliert. Im wöchentlichen Abstand gehen sie auf die Waage, um das Gewicht im Auge zu behalten. So erkenne ich notfalls schnell Veränderungen und kann sofort reagieren. Sie erhalten im Normalfall zweimal im Jahr eine Entwurmung mit dem Kombipräparat aus Milbemycin und Praziquantel, die Lütten anfangs häufiger. Meine Truppe erhält die Impfung RCPCh gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und Clamydien, künftig auch noch die FeLV gegen das Feline Leukämievirus, was auch seinen Grund hat.
Die Katzenwelpen gehen mit ihrer Geburt täglich auf die Waage, was auch protokolliert wird. Sollte ein Baby beim Säugen kurz kommen, kann ich rechtzeigtig entgegenwirken und Mama gegebenenfalls entlasten. Sobald sie das Nest verlassen, erhalten sie zunächst einmal Frischfleisch und werden dann schrittweise an Trocken- und Dosenfutter gewöhnt. Die Entwurmung erfolgt je nach Alter bzw. Gewicht, wie bei den erwachsenen Katzen, mit Milbemycin/Praziquantel. Ebenso werden sie gegen RCPCh geimpft. Somit sind meine Kitten im Abgabealter von ca. 16 Wochen rundherum versorgt und auf das künftige Leben gut eingestellt.
Auch betreffend des Charakters, sofern ich diesen schon genauer beschreiben kann, lasse ich keinen Interessenten im Unklaren. Dies erachte ich für wichtig, besonders wenn ein Kitten in eine Katzengruppe intergriert werden soll oder kleinere Kinder im künftigen Zuhause leben.
Obwohl meine Kitten mit einem großen, sehr ruhigen und freundlichen Hund aufgewachsen sind, heißt das nicht das sie jeden fremden Hund gleich in ihr Herz schließen. Es erleichtert zwar die Integration in einem Hundehaushalt, doch ein fremder Hund genießt noch nicht ihr Vertrauen, was völlig normal ist. Ein behutsames Zusammenführen ist daher angesagt.
Betreffend der Stubenreinheit muss ich oft schmunzeln, wenn ich in Verkaufsanzeigen lese "Die Welpen sind gut erzogen und stubenrein!". Katzen sind sehr saubere Tiere und Kitten gehen sobald sie einigermaßen laufen können selbstständig auf die Katzentoilette. Auch wenn sie anfangs mehr ins Klo plumpsen, die Reinheit ist ihnen in die Wiege gelegt, was ich auch bei "Waisenkinder" beobachten konnte. Aber wie es bei "Kindern" so ist, kann im Spiel oder wenn die Lütten weiter entfernt vom Katzenklo bzw. in einem anderen Raum sind, auch mal was daneben gehen. Eine Ortsveränderung oder Stress kann das normale Verhalten ebenfalls beeinflussen.
Da Babys gerne alles mögliche in das Schnütchen nehmen und erkosten, verwende ich anfangs ein Babyklo mit Biostreu. Erst später wechsel ich auf feines Klumpstreu um. Auch empfehle ich grundsätzlich immer zwei Katzentoiletten, denn manche "Experten" bevorzugen ein Klo für Pullerchen und ein Klo für das größere Geschäft.
Auf besonderen Wunsch können zur Abgabe natürlich zusätzliche Impfungen veranlasst und ein Gesundheitszeugnis ausgestellt werden. Die spätere Übernahme erfolgt entsprechend der Entwicklung, was von verschiedenen Kriterien abhängig ist.
Kein Kätzchen verlässt also mein Haus, wenn ich mir nicht zu annähernd 100% sicher bin, dass es gesund ist, ein altersentsprechendes Gewicht und Verhalten aufweist.
Auch die kleinste Katze ist ein Meisterwerk.
Leonardo da Vinci